Seiten

Dienstag, 24. April 2018

Tag 294 - Red Hook-Great Harbour, BVI: Über die Grenze

Boot aufräumen, Mooring loswerfen, Segel hochziehen und schon sind wir unterwegs zu den Britsh Virgin Islands. Wir fahren gegen die vorherrschende Windrichtung, denn wir sind von Westen nach Osten unterwegs. Damit wir nicht genau gegenan müssen, haben wir uns als Ziel die Insel Jost van Dyke ausgesucht, so dass wir den Kurs fast anliegen können. Heute ist es bedeckt und zwischendurch erwischt uns ein Regenschauer. Die Wolke dreht den Wind und wir kommen mit zwei kurzen Kreuzschlägen ans Ziel.
Wir fahren nach „Great Harbour“ (der gar nicht so groß ist), weil wir erst einmal einklarieren müssen. Es ist schon ziemlich voll, vorwiegend Katamarane (wahrscheinlich Charterboote), aber wir bekommen noch eine Mooring. Die wird dann auch gleich von einem netten jungen Mann abkassiert. Mit $ 30 sind wir dabei und bekommen auch gleich noch eine Quittung.
Natürlich wollen wir uns auch an Land umsehen. Es gibt einen Dinghy-Steg und einen schönen Strand, aber auch hier hat der Hurrikan brutal zugeschlagen. Von der kleinen Kirche sind nur noch die Mauern übrig.
Jost van Dyke soll angeblich nach einem holländischen Piraten benannt worden sein, aber dafür gibt es wohl keine historischen Belege. Sicher ist, dass hier in den Virgin Island zahlreiche Piraten und „Privateers“ unterwegs waren. Ein Privateer überfällt auch Schiffe, hat aber einen Kaperbrief von einer Regierung und entert daher nur solche mit einer feindlichen Nationalität… Hier gibt es einen Sir Francis Drake Channel – sicher einer der berühmtesten Freibeuter und Entdecker und auch der bekannte Pirat „Blackbeard“ Edward Teach hat hier sein Unwesen getrieben und möglicherweise einen Schatz versteckt. Leicht vorstellbar bei der Vielzahl von Inseln und Buchten.
Am Strand sind offensichtlich neue Palmen gepflanzt worden, aber an den Gebäuden ist noch vieles kaputt. Die Bars sind geöffnet, aber es gibt nur wenige Kunden. Sicher auch, weil heute keine Sonne scheint sieht das alles etwas traurig aus.
Absolut nicht traurig sind die Kinder vom „Early Learning Center“, die hier Ketten und selbstgebackene Muffins verkaufen. Sie sollen Erfahrungen als Geschäftsleute sammeln, Werbung für ihre Produkte machen, Rechnen üben und höflich und mit guten Manieren verkaufen. Das steht zumindest alles auf den Schildern, die sie uns zeigen. Die drei machen das so nett, dass wir jeder einen Muffin kaufen und auch noch etwas spenden.
Wir schauen noch kurz bei Foxy’s in der berühmten Bar vorbei, wo T-Shirts und Andenken verkauft werden und wo sich viele Segler für ein Bier oder einen Cocktail treffen. Foxy selbst hat es sogar auf das Titelbild unseres Segelführers geschafft.

1 Kommentar:

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.