Wir wollen heute in den St. Croix Yacht Club fahren – das sind
nur sechs Seemeilen und daher lassen wir es morgens langsam angehen. Eine der
ganz großen Vorteile dieser Reise ist es, dass ich jeden Morgen ohne Wecker aufwachen
darf. Wir fahren wegen des Sonnenstands erst um 14:00 Uhr weg und vorher befestigt
Ralf noch das Ruder von Sir Henry (mit den neuen Gummipuffern) wieder an seinem
Platz.
Für die kurze Strecke packen wir ausnahmsweise auch keine
Segel aus, sondern fahren mit Motor. Dadurch werden auch unsere Batterien
wieder voll geladen und es gibt heißes Wasser zum Spülen. Da es gegen den Wind
geht, schaukelt und spritzt es ganz gut.
Der Sonnenstand ist wichtig, weil vor dem Club ein
langgestrecktes Riff liegt und wir gerne bei der Einfahrt die Sonne im Rücken
haben wollen, um eventuelle Korallenköpfe und Untiefen besser erkennen zu
können. Ich stelle mich auch – wie in unserem Revierführer empfohlen – an den
Bug, um die Situation zu beobachten. Allerdings traue ich mir nicht zu, die
Wassertiefe zu beurteilen oder Korallen von Seegrasfeldern, Wolkenschatten oder
Steinen zu unterscheiden…
Glücklicherweise ist unsere elektronische Karte ziemlich
genau und wir lesen auf der ganzen Strecke keine Tiefe unter 5 m und kommen gut
in der Bucht vor dem Segelclub an. Es ist aber schon beeindruckend, wie sich
neben uns das Wasser auf dem Riff bricht. Unser Freund Günter würde sicher
sagen: „Da laufen die Enten!“
Bei einem unserer Ausflüge haben wir den Club schon einmal
auf dem Landweg besucht und waren sehr freundlich aufgenommen und eingeladen
worden. Heute können wir zunächst die Optis beim Trainieren beobachten – wie toll,
ein so absolut windsicheres Revier zu haben! Na ja, dafür gibt es bei uns keine
Hurrikane…
Dann fahren wir noch mit dem Dinghy an Land und melden uns
für morgen Abend zum Dinner an. Heute ist nix los, aber von Mittwoch bis
Sonntag wird der Club bewirtschaftet. Wir gehen vom kleinen Strand aus noch
eine Runde im Meer schwimmen und dürfen auch die Duschen im Clubhaus benutzten.
Danach sitzen wir noch eine Weile auf Schaukelstühlen auf der Veranda und
schauen auf die schöne Bucht und unser Schiff – was für ein Privileg, hier sein
zu dürfen!
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