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Montag, 29. Januar 2018

Tag 210 - Marina Phare Bleu: Reparaturen und Regen

Es steht recht heftiger Schwell im Hafen und Ralf bindet in der Nacht die Festmacher um, weil das Boot sich stark bewegt und dann immer wieder abrupt abgebremst wird. Wir haben mehrere Regenschauer (Luke auf, Luke zu) und auch am Morgen sieht es ziemlich grau in grau aus.
Ein Blick in die Wettervorhersage bestätigt diesen Eindruck und statt einem Ausflug mit dem Dinghy in die Nachbarbucht entscheiden wir uns für „Spiel und Spaß an Regentagen“ und beginnen damit, ein paar Punkte auf der Reparaturliste abzuarbeiten. Da die elektrische Selbsteueranlage klaglos funktioniert hat, kann jetzt der Deckel wieder aufgeschraubt werden und dazu wird die Steuerbordkoje geöffnet.
Als nächstes ist der Radar dran. Ich teste ihn immer gerne mal, wenn ich ihn nicht unbedingt brauche und so hatten wir ihn auf der Fahrt nach Dartmouth ausprobiert und dann auch noch auf unserer Nebelfahrt von Baiona nach Porto verwendet, um die zahlreichen Fischtöpfe zu finden. Immer hatte er einwandfrei funktioniert. Leider habe ich versäumt, ihn dann noch mal vor der Abfahrt in Santa Cruz zu checken und als wir ihn dann auf dem Atlantik verwenden wollten, um nach den Squalls zu schauen, hat er keinen Mucks mehr von sich gegeben – ärgerlich!

Ich bediene bei uns die Elektronik und der Plotter meldete, dass er kein Radargerät findet. Daher vermutete ich, dass der Fehler möglicherweise in der Leitung oder der Stromversorgung liegen könnte. Ich hatte eine kleine Handskizze gemacht, welche Geräte wie an den Plotter angeschlossen sind und daraus ging hervor, dass es zwischen Plotter und Radar noch einen „Switch“ gibt. Ralf, der die tatsächliche Installation vorgenommen hat, erinnerte sich, wo dieser versteckt ist und nach Reinigung des Steckers und Einsatz von WD40 hatten wir wieder ein Radarbild.
Der nächste Punkt war dann eine Prüfung der Kette, mit der die Bewegungen des Steuerrads auf das Ruderblatt übertragen werden. Bei der schwedischen PEACH, einer HR 382, waren Probleme mit dem Ruder aufgetreten und daher wurde der Kompass abgenommen um eine Sichtkontrolle vorzunehmen. Alles in Ordnung und bei der Gelegenheit konnte dann auch gleich die Ruder-Feststell-Schraube repariert werden. Sie ist wichtig, weil das Hauptruder sich nicht bewegen darf, wenn Sir Henry steuert.
Ralf schraubt endlich unser auf Gran Canaria ausgetauschtes Funkgerät fest und bei der Gelegenheit bekommt auch die kleine Handfunke einen festen Platz am Kartentisch. Ich nutze eine kurze Regenpause für einen kleinen Spaziergang und mache ein paar Bilder von den vielen farbenfrohen Blumen, die nun mit schimmernden Regentropfen dekoriert sind.
Zurück an Bord will ich gerade mein „Bild des Tages“ für Instagram fertigmachen, als wir Besuch bekommen. Wir haben auf dieser Reise viele nette schweizer Segler kennengelernt und sind überzeugt, dass die Schweiz im Verhältnis zur Küstenlinie die größte Langfahrt-Segler-Flotte der Welt hat. Jedenfalls sind wir gestern beim Schwimmen mit der VELA DARE ins Gespräch gekommen und jetzt kommen Magali und Willi auf ein Schwätzchen vorbei.

Sie haben in jahrelanger Arbeit ihr Boot selbst gebaut und es dann per Tieflader vom Bodensee nach La Rochelle transportiert. Ihr erstes größeres Seestück war dann gleich die Biskaya – Respekt! Wir haben gleich gemeinsame Bekannte entdeckt (PEACH, KISU) und es war mal wieder ein sehr interessanter und anregender Abend!

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