Gleich beim Frühstück bekommen wir schon etwas geboten, denn
neben uns geht ein Fischer seinem Beruf nach. Zunächst rudert der in einem
weiten Bogen, während ein Helfer ein mit Schwimmern versehenes Netz ins Wasser
gleiten lässt. Dann wird der Motor angeworfen und das Ganze kreisförmig
zugezogen. Der Helfer geht mit Taucherbrille und Schnorchel ins Wasser,
wahrscheinlich um zu prüfen, ob Fische im Netz sind. Dann wird das ganze wieder
eingeholt.
Wir machen unser Beiboot wieder klar (beim Segeln hatten wir
es auf dem Vordeck festgebunden) und legen noch die Triton an eine andere
Mooring-Tonne um, diesmal eine, die zu Marcus gehört. Dann machen wir uns auf
den Weg, um uns offiziell auf der Insel anzumelden. Wie von Marcus beschrieben,
können wir direkt am „Gebäude mit dem roten Dach hinter dem Fähranleger“
festmachen. Leider war unser Zeitplan nicht optimal, denn wir sind genau nach
einer Fähre angekommen und daher gibt es viel Arbeit für die Zöllner. Gefühl
wird jedes Gepäckstück einzeln geöffnet. Wir warten also geduldig und
beobachten wie noch eine weitere Fähre ankommt. Erster Eindruck: kaum
Touristen, fast nur „normale Menschen“ die einfach ihr Leben leben.
Dann laufen wir weiter in die Stadt und erst einmal zum
„Flow“-Laden. Das ist der örtliche Mobilfunkanbieter und wir haben seit Barbados entsprechende SIM-Karten, die auf vielen Inseln funktionieren, aber leider
nicht bei Ralf. Im Laden gibt es WLAN und mein Telefon beginnt gleich mit 33
Updates… Wir kommen mit „Big Marc“ ins Gespräch, der dort seinen Rechner
updatet und uns um Hilfe bittet. Auf seine Empfehlung hin gehen wir zum Essen
ins „Italia“. Ähnlichkeiten mit toten oder lebenden Italienern sind rein
zufällig, denn das Angebot ist lecker aber alles andere als italienisch. Statt
dessen bekommen wir wieder nach Wahl Reis, Kartoffeln, Süßkartoffen, Salat, Bohnen,
Makkaroni-Pie (so eine Art Nudelauflauf) und dazu Huhn, Fisch oder Schwein mit
Sauce.
Von Straßenhändlerinnen kaufen wir Tomaten und Zwiebeln und
Jan ersteht ein Pflegeöl für seine Haare. Auch Brot bekommen wir, es wird ganz
in der Nähe aus dem Kofferraum verkauft. Schirme sind wichtig, denn immer
wieder kommt ein schneller Regenschauer.
Wir laufen noch etwas durch die Straßen und lassen die Stadt
auf uns wirken. Für mich ist es schwer zu unterscheiden, was vom Hurrikan zerstört
wurde und was einfach unrestaurierter Originalzustand ist. Die Elektro-Verteilungen
sind jedenfalls sehr kreativ und es gibt auch immer mal wieder ein Autowrack und
dazwischen ein paar Hühner.
Die Menschen sind überwiegend hilfsbereit, freundlich und offen.
Wir sind natürlich einfach als Touristen zu erkennen und werden immer wieder angesprochen,
ob wir etwas kaufen wollen oder ein Taxi brauchen. Nur einer reagiert ungehalten
auf ein „Nein“ und nennt uns rassistisch. Als letztes kaufen wir dann noch Muffins
und dann geht es zurück zum Boot. Wir sind kaum angekommen, als aus den leichten
Regenschauern ein richtiger Regen wird und wir sind froh, auf unserem gemütlichen
Boot zu sein.
Als wir vor 14 Monaten da waren, war alles ziemlich runter gekommen. Dominica ist doch ärmer als andere Inseln. Grüße Anke
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