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Freitag, 15. Dezember 2017

Tag 165 - Bridgetown: Gegensätze

Tagsüber gab es heute „Zeit zur freien Verfügung“ und so waren wir heute getrennt unterwegs. Ralf war in der Stadt bummeln, kaufte ein und kochte, Jan war schon vor dem Frühstück am Strand joggen und erkundete Bridgetown, Paul sagt er hat „mit Leonie telefoniert“ und ich bin immer noch nicht mit den Fotos fertig geworden.

Abendessen gab es schon um 17:30 Uhr (sehr gutes Curry-Huhn), weil Jan sich gewünscht hatte, zusammen den neusten Star-Wars-Film anzuschauen (mittlerweile Nr. 8 „The Last Jedi“). Es gibt hier drei Kinos, davon ein Autokino, dass ausscheidet und eines, dass auf Facebook so grottenschlechte Kritiken hat, also nehmen wir das dritte, dass in einem ca. 10 km entfernten Einkaufszentrum liegt.

Jan organisiert den Transport und daher ist es – aus unserer behüteten Sicht – ein kleines Abenteuer. Wir laufen ein Stück zu einer Busstation – ich habe leider kein Foto – an der Massen von Leuten an diversen Haltestellen warten (Freitag vor Weihnachten=Einkäufe in Bridgetown). Es gibt große blaue Busse, kleine gelbe Busse und weiße Minibusse, die kreuz und quer über den großen Platz fahren, aber keine sichtbaren Fahrpläne. Unter den Einheimischen fallen wir etwa so auf wie ein Eiterpickel auf einer sonst makellosen Stirn und so kommt uns eine nette Kanadierin zur Hilfe, die seit 20 Jahren in Barbados lebt und gibt uns Tipps, welchen Bus wir nehmen sollen.

Es ist dann einer von den kleineren gelben Bussen und da alle nach Hause wollen, ist er schon recht voll, egal, einer (oder vier mehr) gehen immer noch hinein und so halten wir uns so gut wir können fest. Jan und Paul haben keine Stehhöhe und haben daher die Möglichkeit, sich zwischen Boden und Decke zu verkeilen. Das ist auch wichtig, denn der Stil des Fahrers ist eher sportlich… Aus meiner Sicht war der Bus schon beim Start brechend voll, aber wie sich herausstellt können wir an jeder weiteren Haltestelle noch ein paar Personen aufnehmen. Irgendwann ist es nicht mehr erforderlich, sich festzuhalten, denn Umfallen ist unmöglich.

Leider können wir unsere Umgebung nicht sehen, denn es ist ja schon dunkel. Wir nehmen uns vor, auf jeden Fall auch einmal tagsüber mit dem Bus zu fahren. Nach und nach wird es dann etwas leerer, denn verschiedene „traditionell gebaute“ Damen steigen samt ihren Weihnachtseinkäufen aus und ich bekomme sogar einen Sitzplatz.

Wir kommen beim Einkaufszentrum an und größer könnte der Kontrast nicht sein: eben noch der volle, enge warme und sehr gebraucht aussehende Bus und auf einmal sind wir in einem total künstlichen Zentrum, menschenleer, teilweise eiskalt klimatisiert, elegant dekoriert und ausschließlich mit Luxus-Geschäften: Cartier, Bvlgari, Boss, Breitling…
Auch das Kino ist super stylish mit großzügigem Platzangebot, sogar vorne Liegesitze, Tischchen und Service am Platz. Der Film selbst gefällt Jan und Paul sehr gut, ich finde ihn besser als Teile 1-3, aber für mich ist das echte Star Wars (wahrscheinlich aus Nostalgie) immer noch Teile 4-6. Visuell ist der Film toll gemacht und auch die Schauspieler machen ihre Sache gut. Aber die Story und die Dialoge sind eher dünn und die Handlungen der Figuren manchmal unverständlich.
Zurück geht es dann mit dem Taxi, aber mir hat die Busfahrt mehr Spaß gemacht. Zusammen mit meinen persönlichen Bodyguards habe ich keine Angst, mich im Dunkeln in unbekannte Umgebung zu trauen und es ist viel interessanter, das normale Leben zu sehen und nicht nur die gestylte Touristen-Welt.

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