Wenn ich hier von unserem Etmal erzähle, dann lese ich die zurückgelegte Strecke auf unserem „Tages-Seemeilen-Zähler" ab. Die Zahl steht auf unserer Logge und die bekommt ihre Informationen vom Log-Geber, einem kleinen Schaufelrad, dass sich im Wasser dreht. Hier wird also die Fahrt durchs Wasser bzw. die Strecke, die wir durchs Wasser zurücklegen angezeigt. Manchmal verheddert sich etwas in dem Rädchen und dann steht die Logge oder zeigt wesentlich zu wenig an. So war es z.B., als wir nach der langen Liegezeit in Santa Cruz zu diesem Trip aufgebrochen sind.
An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Andrea und Andreas von der AKKA. Bisher hatten wir (bzw. Ralf) in so einem Fall den Geber nach innen herausgezogen und gereinigt, wobei durch das dann entstehende Loch immer eine gute Portion Wasser ins Schiff kam. Der AKKA Tipp war dann, eine Leine an entsprechender Stelle quer unter dem Rumpf hin- und herzuziehen und das hat prima geklappt!
Neben der Logge können wir aber auch noch auf unserem Kartenplotter die Geschwindigkeit über Grund und die Restdistanz bis zum Ziel sehen. Beides wird anhand von unseren GPS-Positionen berechnet und kann von der Logge abweichen, z.B. wenn Strömung uns hilft oder hindert. Man kann sich das ganz einfach vorstellen, wenn wir auf einem Fluss fahren. Wenn der Rhein mit 2 kn strömt und wir 5 kn Marschfahrt fahren, kommen wir flussabwärts wesentlich schneller voran. Gleiches gilt in Tide-Revieren, wo es möglich ist, die Strömungen zum Vorteil zu nutzen. Erfahrungsgemäß ist es nicht sinnvoll, gegen die Natur zu arbeiten, denn die hat ganz bestimmt den längeren Atem…
Langer Rede kurzer Sinn: auf unserer Logge habe ich für die lezten 24 Stunden eine Strecke durchs Wasser von 144 sm abgelesen. Das sind 6 kn Schnitt und für unser Schiff sehr ordentlich. Laut Plotter waren es gestern Mittag noch 557 sm und heute mittag nur noch 302, also 155 sm Differenz. Wir haben also durch den Strom (North Equatoria Current) 11 sm geschenkt bekommen. Schiebestrom ist eben ein guter Strom!
Sonst ist nichts besonderes zu vermelden. Sir Henry und unsere liebe Triton machen ihre Sache sehr gut. Wir lesen, essen, schlafen, reden und haben gut gelernt, uns in unser schwankenden Welt zu bewegen. Allerdings wird es langsam Zeit, dass wir ankommen, denn die Äpfel werden knapp…
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