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Sonntag, 5. November 2017

Tag 125 - Teneriffa: Große Wellen

Nach vier Monaten harmonischen Zusammenlebens haben wir es heute Morgen geschafft, Krach zu bekommen. Ich war erst so sauer, dass ich gar nicht auf den heutigen Ausflug mitgehen wollte. Aber einer der Vorteile am älter werden ist es, dass zwar meine Gefühle immer noch so stark sind wie früher, aber mein Umgang damit gelassener geworden ist. Ich habe mich also wieder halbwegs beruhigt und wir sind alle zusammen losgefahren.

Garachico im Nordwesten von Teneriffa war nach der spanischen Eroberung ein wichtiger Hafen und Handelszentrum. Damit war es allerdings 1706 vorbei, als ein Vulkanausbruch die Stadt größtenteils zerstörte. Heute sind die Lavaklippen eine Touristenattraktion. Insbesondere die verschiedenen Naturschwimmbecken sind sehr beliebt.
Teilweise sind die Felsen ein natürlicher Schutz, teilweise wurden Wellenbrecher, Treppen und Wege angelegt. Bei Hochwasser und kräftigem Wind war das Bad ein Erlebnis.
Wieder angezogen laufen wir noch durch den Ort und stellen fest, dass es – wie so oft auf den Kanaren – sehr schöne Hausfassaden mit den typischen Holzbalkonen und wunderbare Plätze mit schattenspendenden Bäumen gibt. Während wir dort sind, kommt ein Leichenzug vorbei. Vorne das Auto mit den Kränzen, dann die Sargträger mit einem sehr kleinen Sarg (ein Kind?) und hinterher gefühlt das ganze Dorf.
Zum Essen fahren wir nach Puerto de Cruz und finden nach einigem Suchen die hübsche Altstadt und dort ein Lokal, dass frisches vietnamesisches Essen zubereitet. Meine Nudeln mit Saté sind sehr lecker.
Auch hier wachsen wieder mitten im Ort Bananen. Die von der EU subventionierten kanarischen Bananen sind kleiner (und wie wir finden aromatischer) als ihre südamerikanischen Verwandten. Das liegt sicher auch daran, dass sie länger am Baum reifen dürfen.
Eigentlich wollten wir noch das Teide-Vulkanzentrum im Nachbarort besuchen, aber es ist schon wieder ziemlich spät geworden und wir beschließen, direkt zum Boot zurückzukehren. Dort regnet es doch tatsächlich – das kennen wir gar nicht mehr! Überhaupt war es heute nicht so warm wie sonst. Gestern hatten wir schon in den Geschäften lauter Winterkleidung mit Pelzbesetzten Jacken, dicken Rollkragenpullovern und schweren Stiefeln gesehen. Allerdings ist es hier mit 20°C im November immer noch 5°C wärmer als letzten Sommer in Schottland…

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