Wie erhofft dreht der Wind auf Nordost und so holen wir Dienstagabend
um 19:30 den Anker auf und – aus Erfahrung klug geworden - binden gleich zwei
Reffs ins Groß. Genau die richtige Entscheidung. Kaum sind wir ein paar Meter
aus der Abdeckung motort kommt der Wind mit Macht. An den Südenden der Inseln
sind – wie bereits geschrieben – die Beschleunigungszonen und so wird auch die
Fock noch doppelt gerefft. Der Wind kommt von der Seite, die Wellen sind
moderat und die Triton rennt los.
Wir dachten, es ist dunkel, denn wir sind ganz kurz nach
Neumond, aber weit gefehlt. Morro Jable auf Fuerteventura ist ein hell
erleuchtetes Resort, das wir noch meilenweit sehen können und Gran Canaria
voraus strahlt so hell, dass der Horizont sehr gut zu sehen ist. Zwischen den
Inseln ist kräftiger Wind, der dann in der Beschleunigungszone vor Gran Canaria
nochmals zunimmt. Selbst mit den jeweils doppelten Reffs haben wir noch zu viel
Segel. Unser Glück ist, dass der Wind nicht nur beschleunigt, sondern auch
entlang der Insel umgelenkt wird und daher muss ich Ralf nicht für ein Manöver wecken,
sondern kann etwas abfallen und Druck aus dem Groß nehmen. Außerdem weiß ich,
dass ich gleich in die Abdeckung der Insel fahren werde. Und so kommt es dann
auch. Auf dem Bild ist die Luft schon raus, wir sind kurz vor dem Leuchtturm von
Maspalomas, der Wind ist schwächer geworden und wir fahren nur noch weniger als
5 Knoten. Im Hintergrund die Lichter von Gran Canaria.
Kurz danach ist es dann mit der Segelei ganz vorbei und wir
fahren die letzten 14 Meilen mit der Maschine dicht an der Küste entlang. Nach
13 Stunden und 78 sm machen wir im Morgenlicht an der Rezeption von Puerto de
Mogán fest. Der Hafen ist sehr voll, aber wir haben ja vorab gebucht. Wie sich
herausstellt ist unser Platz noch besetzt und wir bekommen einen Notplatz
zugewiesen, denn der Kai vor der Rezeption wird für die Fähre gebraucht. Während
Ralf die ganzen Formulare ausfüllt knüpfe ich erste Kontakte mit sehr netten
Hafenkätzchen. Da können wir unsere Leckerli wieder einsetzten.
Aber erst einmal gibt es ausgiebiges Frühstück für uns und
eine Aufräumrunde an und unter Deck für die Triton. Dann verholen wir uns auf
unseren Liegeplatz für die nächsten 10 Tage. Die Gasse ist sehr eng aber Ralf
legt perfekt rückwärts an. Gar nicht so einfach mit unserem durch den Langkiel
schlecht zu manövrierenden Boot. Auch das Ruder von Sir Henry hat unseren
Wendekreis nicht gerade kleiner gemacht.
Gerade habe ich ein wunderbares neues Gedicht von meinem
lieben Vater bekommen. Darin hat mich besonders eine Zeile angesprochen: „Des
Wiedersehens Quelle ist der Abschied!“ Und heute ist für uns der Tag
der Wiedersehen. Erst treffen wir Göran mit der PEACH. Wir hatten uns im Juli
in Dartmouth gesehen und dann wieder im August in Camariñas. Ganz
überraschend bekommen wir auch noch Besuch von Allen und Annette von der NALA
DANICA. Wir kennen uns als Falmouth und hatten uns in Porto Santo und dann auf
Madeira an Land getroffen. Leider wollen sie heute noch weiter – auf Wiedersehen
in der Karibik!
Geplant und sehr erfreulich ist das Wiedersehen mit unseren
Freunden Carola und Günter, die in der Nähe 10 Tage Urlaub machen werden. Sie
bringen einen ganzen Koffer für uns mit. Unter anderem unser neues Funkgerät…
…aber auch geheimnisvoll verpackte Geschenke und eine lange
Röhre mit einer Überraschung -DANKE!
Wir haben viel zu erzählen und sitzen erst eine ganze Weile
im Cockpit zusammen. Abends probieren wir dann noch dir örtliche Gastronomie aus
– davon gibt es hier in Puerto Morgan eine große Auswahl.
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