Der Hafen hier in Quinta do Lorde ist sehr „rolly“, d.h.
durch den Schwell bewegt sich das Schiff ständig hin und her. Ralf hat schon
alle Festmacher umgebunden, damit sie nicht so auf den Klampen direkt neben
seinem Ohr knarren. Nun werden auch noch die Fächer im Tisch ausgepolstert,
damit die dort gelagerten Gläser nicht ständig klicken.
Dann gibt es Frühstück und wir stellen wieder eine kleine
Rundreise zusammen. Unser erster Halt ist der „Miradouro“ (Aussichtspunkt)
Portela mit Blick auf den Adlerfelsen und über die Nordküste, die heute unser
Ziel ist.
Wir fahren dann – wieder über steile Serpentinenstraßen – nach Porto
da Cruz, wo das Wasser in Felslöchern spritzt und ein Regenbogen entsteht…
…und wo aus Zuckerrohr immer noch Rum hergestellt wird (ein
Vorgeschmack auf die Karibik). Die Fabrik kann kostenlos besichtigt werden und
es gibt Erklärungen und kurze Videos in verschiedenen Sprachen.
Unser Hauptziel für heute ist Santana, wo einige
traditionelle madeirische Häuser aufgebaut sind, in denen Handwerker ihre Kunst
zeigen. Wir finden die Insel erstaunlich wenig touristisch, was vielleicht an
der Jahreszeit liegt. Wir sind oft auf Straßen und an Sehenswürdigkeiten fast
alleine unterwegs. Hier treffen wir auf einen Reisebus, aber nach unserem
Mittags-Imbiss ist er auch schon wieder verschwunden und ich kann ungestört ein
Foto machen.
Ralf findet endlich einen Brustbeutel, der von der Weberin in
einem der Häuser von der Aussaat des Flachses über Ernte und Bearbeitung der
Fasern bis zum Spinnen, Weben und Nähen selbst hergestellt wurde.
Dann will ich noch Seilbahn zum Rocha do Navio fahren. Die
Tour führt nicht nach oben, sondern nach unten, denn die Bahn wurde angelegt,
um den örtlichen Bauern den Zugang zu ihren geschützten Plantagen zu
erleichtern. Wir sind wieder die einzigen und fahren an der Steilküsten entlang
nach unten – spektakulär! Die Gärten dort wirken aber meist verlassen und wir
können leider keine Madeira-Banane direkt vom Baum pflücken.
Eigentlich standen noch weitere Orte auf unserer Liste, aber
wir haben uns Zeit gelassen um die verschiedenen Eindrücke in uns aufzunehmen. Madeira
in drei Worten bisher: steil, gepflegt, grün!
Eine wirklich schöne Insel
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