Trotzdem sind wir glücklich, dass das Projekt so gut geklappt hat. Eigentlich hatten wir die verrückte Idee, zur Olympiade 2012 nach London zu segeln. Aus verschiedenen Gründen hat sich aber unser Refit nach Motorschaden in der Nähe von Göteborg um ein Jahr verlängert, so dass wir erst 2012 rheinabwärts ins IJsselmeer fahren konnten.
2013 ging es dann zum ersten richtigen Nordsee-Versuch nach London und das hat uns so gut gefallen, dass das Projekt Round Britain geboren wurde. Zunächst sind wir aber wieder nach Workum, NL zurückgekehrt (blaue Route).
2014 sind wir also wieder die niederländische und belgische Küste entlang nach Calais gesegelt und habe dann den Sprung an die englische Südküste gemacht. Weil wir gerne auch die Kanalinseln besuchen wollten, haben wir das Boot dann am Ende der Saison in Tréguier in Franreich ins Winterlager gelegt (grüne Route).
2015 waren dann der Rest der Südküste, Landsend und Wales an der Reihe und unser Winterlager war dann in Nordengland, Glasson Dock in der Nähe von Lancaster (gelbe Route).
2016 führte der Frühjahrstörn über die Isle of Man und Nordirland bis in die Nähe von Glasgow bevor wir dann durch den Crinan Canal und den Caledonian Canal wieder an die Ostküste kamen. Wir wollten eigentlich in England weiter nach Süden kommen, hatten dann aber ein so günstiges Wetterfenster, dass wir schon von Hartlepool wieder zurück nach Den Helder segelten und uns noch ein paar Tage im IJsselmeer entspannten (rote Route).
Für ein Fazit des Projekts siehe nächste Seite:
Insgesamt war es eine gute Idee, das Projekt in Urlaubsetappen zu verwirklichen. Wir waren jeweils ca. zwei Wochen im Frühjahr und ca. vier Wochen im Sommer unterwegs. Dazu kam noch ca. eine Woche vor Ort (meist mit geliehenem Wohnwagen), um das Boot fit für die Saison zu machen.
Es war eine tolle Erfahrung, immer wieder neue Häfen anlaufen zu dürfen und nicht nach der Hälfte wieder umkehren zu müssen. Gerade 2015 und 2016 war bis auf die Häfen im IJsselmeer alles neu für uns und daher eine Herausforderung. Es hat viel Spaß gemacht, immer wieder Neues zu entdecken und wir haben uns auch die Zeit genommen, Land und Leute kennenzulernen.
Bretonen, Waliser, Nordiren, (Nord)engländer und Schotten sind jeweils ein ganz eigener Menschenschlag mit oft eigener Sprache und Kultur. Glücklicherweise sprechen aber fast alle auch englisch und es war besonders angenehm sich wirklich gut verständigen zu können. Wir sind mit vielen sehr netten und hilfsbereiten Einheimischen ins Gespräch gekommen und haben gute Tipps erhalten.
Landschaftlich und kulturell ging es von einem Highlight zum anderen: nette Orte, steile Klippen, romantische Flussläufe, hohe Berge, beeindruckende Burgen, viele nette Schafe, Schleusen und Lochs (Nessie haben wir allerdings nicht gesehen), Museen und Schlachtfelder und - speziell für Ralf - Dampfeinsenbahnen und natürlich die Waverly, ein seetüchtiger Raddampfer...
Seglerisch war besonders der Umgang mit der Tide anspruchsvoll - immer wieder war die Frage: wann können wir aus dem Hafen heraus, wann können wir in den Zielhafen hinein und gibt es dazwischen eventuell Stellen, an denen ein bestimmtes Zeitfenster und/oder Strömungen zu beachten ist? Daher haben wir jeden Abend einen genauen Travelplan erstellt der dann auch überwiegend gut funktioniert hat. Das größte Problem war immer, wenn wir zu schnell waren und dann bei schönsten Wind abpowern mussten oder vor Einfahrten hin- und hergefahren sind.
Das Wetter war überwiegend gut (in Schottland sollte man aber keine hohen Ansprüche an die Temperatur stellen...) und der Wind überwiegend ausreichend bis gut. Wir hatten auch Glück mit der Windrichtung, speziell auf den langen Schlägen über den Kanal bzw. die Nordsee.
Wir hatten zwischen 2-6 Personen an Bord, teilweise alle drei Kinder und auch noch - nacheinander - zwei Freunde der Kinder - das hat aber ganz prima geklappt und wir haben uns sehr gut verstanden. Auch nur zu zweit sind wir mit dem Boot in allen Situationen gut zureicht gekommen.
Fazit: Ein rundum gelungenes Projekt!
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